Was tun beim Börsencrash und fallenden Kursen?

Was ist ein Börsencrash und wie entsteht er?

Man spricht von einem Börsencrash, wenn innerhalb eines kurzen Zeitraums ein extremer Kursverfall stattfindet. Er entsteht meist durch eine Krise – aber warum eigentlich? Mögliche Auslöser bzw. Ursachen für einen Börsen- und Aktiencrash, der dann schlimmstenfalls in einer massiven Wirtschaftskrise mündet, sind z. B.:

  • Pandemien
  • Kriege
  • Verknappung von Rohstoffen
  • Rezessionen
  • Ausbleiben von Ernten etc.

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Inhalt

    Außerdem kann auch das Ende einer Spekulationsblase, wie es sich 2008 im Zusammenbruch der Investmentbank Lehman Brothers manifestierte, eine weltweite Finanzkrise auslösen. In solchen Fällen steigen Preise dann im Vorfeld nicht mehr auf Basis realer Vermögenswerte, sondern weil Investoren auf Gewinne spekulieren.

    Typisch sind in der Folge derartiger Ereignisse dann panikartige Verkäufe, die am Aktienmarkt eine Abwärtsspirale in Gang setzen.
     

    Folgen einer Börsenkrise

    Eine Wirtschaftskrise kann weitreichende Folgen haben, die nicht nur Unternehmen und Arbeitgeber zu spüren bekommen, sondern auch Anleger.

    Dabei sind Geldanlagen, die von der aktuellen Wirtschaftslage abhängig sind, am stärksten betroffen und können bei geringer Absicherung des Anlegers zu großen finanziellen Verlusten führen.

    Unternehmen leiden am stärksten unter dem Einbrechen der Wirtschaftskraft des Staates und der privaten Haushalte. Das führt zu einem Einbruch der Börsenkurse.
     

    Was passiert bei einem Börsencrash?

    Wenn eine Spekulationsblase platzt oder eines der oben genannten exogenen Ereignisse einen Börsenkrach auslöst, büßen wichtige Länderindizes wie der deutsche Aktienindex (DAX) und der US-amerikanische Dow Jones Index innerhalb kürzester Zeit einen großen Teil ihres Wertes ein.

    Als z. B. die Corona-Pandemie 2020 ausbrach, crashte die Börse und die Aktienmärkte verloren in der Folge innerhalb weniger Wochen rund ein Drittel ihres Werts. Davon blieb auch der für viele Anleger wichtige und breit gestreute MSCI World-Index nicht verschont: Er rutschte zeitweise um annähernd 30 Prozent ab.

    Übrigens: Viele Geldanlagen werden an den Aktienmärkten automatisch verkauft, wenn gewisse Niedrigstände erreicht werden (Fachbegriffe für dieses Prozedere sind „Stop loss“ und „Trailing Stop loss“): Dadurch beschleunigt sich der Fall der Aktien exponentiell.
     

    Was ist ein Bärenmarkt?

    Neben Ereignissen, die einen relativ plötzlichen Börsencrash auslösen können, kann auch ein schleichender Verfall der Aktienkurse stattfinden. In diesem Fall spricht man dann von einem „Bärenmarkt“. Dieses Phänomen tritt vor allem dann auf, wenn negative Kursentwicklungen auf eine pessimistische Anlegerstimmung treffen.

    Mögliche Ursachen für einen Bärenmarkt sind denen für einen Börsencrash nicht unähnlich: Eine pandemische Lage, ein Kriegsausbruch oder ein Terroranschlag. Aber auch eine politische Entscheidung wie z. B. die Änderung des Leitzinssatzes  kann einen Bärenmarkt auslösen. Auch in einer solchen Börsenphase kommt es meist zu signifikanten Abverkäufen von Aktien.

    Während eines Bärenmarktes verliert ein breiter Marktindex, wie z. B. der DAX40, S&P 500, der MSCI World, der EuroStoxx 50 oder auch der Nasdaq in einem Zeitraum von mindestens 2 Monaten Minimum 20 % seines Wertes.
     

    Wann kommt der nächste Börsencrash?

    Anleger sollten sich immer bewusst machen: Einen Börsencrash kann niemand jemals seriös voraussagen! Und auch Prognosen darüber, wie lange eine mögliche Finanzkrise dauert oder in welcher Form sie sich äußern wird, sind rein spekulativ und deshalb unzuverlässig.

    Nicht selten behaupten selbsternannte Experten, dass sie einen aktuellen Börsencrash prognostiziert haben. Dass sie in Wahrheit aber gewisse Spekulationen und Vermutungen nur so lange wiederholen, bis sie dann irgendwann eventuell doch einmal eintreffen, verschweigen solche „Fachleute“ in der Regel.

    Als wahrscheinlich gilt nur, dass der nächste Börsencrash irgendwann kommen wird.

    Unser Tipp ist deshalb: Investieren Sie nur Geld, das Sie nicht benötigen. So erreichen Sie eine Absicherung bei fallenden Aktienkursen, denn Sie geraten bei eventuellen Börsenverlusten nicht in eine finanzielle Schieflage.


    ETFs - 1822direkt

    Wie ETFs funktionieren

    ETFs (Exchange Traded Funds) sind eine sehr beliebte Geldanlage. Einfach, flexibel und mit vielen Vorteilen! Diese Indexfonds werden an der Börse gehandelt. Hierbei investieren Sie in komplette Märkte und nicht in einzelne Aktien. Das Risiko wird durch die vielen unterschiedlichen Wertpapiere geringer. Möchten Sie mehr dazu erfahren? Wir zeigen Ihnen, wie es geht.

    Mehr Infos zu ETFs


    Wie kann ich mich vorab gegen fallende Aktienkurse absichern?

    Eines gleich vorweg: Eine hundertprozentige Sicherheit vor finanziellen Verlusten gibt es nicht!

    Bei einem Börsencrash ist vermutlich fast jede Form der Geldanlage zumindest kurzfristig betroffen. Sie sollten daher versuchen, das Risiko zu minimieren. Neben unserem Ratschlag, nur nicht benötigtes Budget an der Börse zu investieren, gibt es verschiedene weitere Möglichkeiten der Absicherung gegen fallende Aktienkurse. Zwei davon stellen wir hier kurz vor:

    1. Stellen Sie Geldanlagen immer möglichst breit auf, über verschiedene Anlageklassen sowie Unternehmen, Branchen und Länder hinweg. Denn in der Regel gibt es auch bei einem Crash Gewinner und Verlierer, sodass eventuelle Verluste abgedämpft werden können.
    2. Setzen Sie für Wertpapiere das sogenannte „Stop loss“-Feature ein: Dabei wird automatisch eine Verkaufsorder ausgelöst, wenn ein bestimmtes Kursniveau unterschritten wird.

    Achtung: Stop loss Order bedeutet ein Verkauf zum nächstbesten Kurs. Dieser kann bei einem plötzlichen Crash unter Umständen natürlich vom gesetzten Stop-loss-Wert deutlich nach unten abweichen.

    Trailing Stop loss Orders bieten mehr Sicherheit, denn sie passen sich auch bei steigenden Kursen dynamisch an und sichern somit Gewinne ab. Trailing Stop loss Orders setzen die Stopp-Schwelle in Abhängigkeit vom Aktienkurs.
     

    Wie reagiere ich richtig bei fallenden Aktienkursen?

    Damit Sie auch bei fallenden Aktienkursen ruhig schlafen und Ihr bisheriges Leben in gewohnter Form weiterleben können, haben wir weitere Tipps für Sie zusammengestellt, was Sie bei einer Aktienkrise oder einem Börsencrash tun können.

    Behalten Sie vor allem die Nerven und warten Sie ab. Aktienmärkte haben sich in der Vergangenheit immer wieder erholt. Deshalb ist es für Anleger ratsam, bei zwischenzeitlichen Kursverlusten nicht in Panik zu verfallen und unüberlegt zu handeln.

    Verkaufen Sie Ihre Anlagen auf keinen Fall übereilt. Denn in der Regel macht man nur Verluste, wenn man eventuelle Börsenrückgänge nicht aussitzen kann. Wer allerdings in solchen Krisen-Phasen verkauft, macht aus virtuellen Verlusten echte Verluste.

    Investieren Sie weiter in Unternehmen, denen Sie zutrauen, die Krise zu meistern.
    Nach Einschätzung von Experten  könnte aufgrund der Gegebenheiten auch das Thema Nachhaltigkeit   in den kommenden Jahren eine Outperformance erwirtschaften. Wer sich also an ESG-Kriterien orientiert, beachtet auch nicht-finanzielle Aspekte von Investments.

    Lassen Sie Ihre Sparpläne  einfach weiterlaufen. Dies gilt vor allem für Sparpläne von Aktienfonds, aber auch ETFs, die eine langfristige Rendite versprechen.

    Übrigens: Für Sparpläne stellt ein Abrutschen der Kurse sogar eine Chance dar: Sie erwerben dadurch mehr Fondsanteile und können das Vermögen so langfristig sogar vermehren.

    Wer nicht auf dem Markt-Höhepunkt einkauft, sollte vermeintlich die höchsten Renditechancen haben. Doch historisch betrachtet hätte sich jede Investition in breit diversifizierte Wertpapierportfolios auch während der damaligen Markt-Höhepunkte gelohnt. Gerade in den letzten Jahren sind die Börsen von Höhepunkt zu Höhepunkt geeilt, wodurch Anleger viel Rendite liegengelassen hätten, wären sie nicht eingestiegen. Bedenken Sie aber, dass Einzelaktien eher etwas für gut informierte und erfahrene Profis sind. Ein Einstieg in einen ETF-Sparplan  hingegen kann sich jetzt lohnen. Denn den perfekten Einstiegszeitpunkt (Stichwort: Market Timing) gibt es nicht.

    In einem breit aufgestellten Portfolio können zudem Spareinlagen genauso wie Gold als Rohstoff für Stabilität sorgen.

    Und ein weiterer Tipp: Legen Sie Geld nach dem Crash zeitversetzt an. So könnten Sie Ihr zur Verfügung stehendes Kapital z. B. dritteln und das Risiko auf diese Weise streuen. Beachten Sie dabei, dass der Kursanstieg vermutlich länger dauern dürfte als ein Absturz.

     


    Wichtiger Hinweis

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