Investieren in Biotech- und Pharma-Wertpapiere - lohnt sich das?

Bei Pharma-Aktien handelt es sich um Unternehmensanteile von in der pharmazeutischen Industrie tätigen Firmen. Diese entwickeln, produzieren und vertreiben Medikamente und Therapien zur Behandlung von Krankheiten und zur Verbesserung der Lebensqualität.

Durch die Investition in Pharma-Aktien können Anleger vom Wachstum der Gesundheitsbranche profitieren. Weil sie auf eine kontinuierlich steigende Nachfrage nach Gesundheitslösungen reagieren, zeichnen sich Pharma-Unternehmen oft durch ein stabiles Wachstum aus. Große Firmen dieses Bereichs haben zudem oft eine diversifizierte Produktpalette und stabile Einnahmen.

Auf dem globalen Gesundheitsmarkt sind sowohl die europäische Pharmaindustrie als auch Pharmaunternehmen in den USA bedeutende Akteure. Bekannt für die Entwicklung innovativer Medikamente sind in Europa z. B. Sanofi, AstraZenica und Novartis und auf dem US-Markt Johnson & Johnson, AbbVie oder Merck & Co.
 

Während sich Pharma-Unternehmen auf die chemische Herstellung von Medikamenten fokussieren, setzen Biotechnologie-Unternehmen auf die Erforschung biologischer Prozesse zur Entwicklung innovativer Therapien.

Vorteile:

Aufgrund von Innovationen haben Pharma-Aktien das Potenzial hohe Gewinne zu erzielen. Schließlich können Pharma-Unternehmen, die neue und bahnbrechende Medikamente entwickeln, ein beachtliches Wachstum verzeichnen. Vor allem auf den Gebieten wie Krebsforschung oder seltene Erkrankungen können einzelne Medikamente den Markt revolutionieren und den Unternehmenswert erheblich steigern. In solchen Fällen profitieren auch Anleger von hohen Renditen.

Krisenresistenz und defensive Branche
Pharma-Aktien gelten eher als defensives Investment, da die Nachfrage nach Medikamenten auch in Krisenzeiten meist hoch bleibt. In der Vergangenheit zeigte sich, dass, z.B. während globaler wirtschaftlicher Abschwünge oder Pandemien, wie COVID-19, Pharmaunternehmen sogar zusätzliche Wachstumschancen nutzen konnten. Allerdings bleibt abzuwarten, ob sich diese Widerstandskraft auch in zukünftigen Krisenszenarien bestätigt – etwa bei tiefgreifenden Veränderungen im Gesundheitssystem, regulatorischen Eingriffen oder sich wandelnden Marktbedingungen.“

Hohe Gewinnmargen und Dividenden
Unternehmen, die erfolgreiche Medikamente anbieten, profitieren oft von hohen Gewinnmargen – insbesondere, wenn die Produkte patentgeschützt sind. Viele große Pharmaunternehmen, wie etwa Johnson & Johnson und Pfizer, bieten ihren Aktionären außerdem hohe Dividendenrenditen und stabile Ausschüttungen.

Preissetzungsmacht
Pharma-Unternehmen mit patentgeschützten Medikamenten können die Preise oft unabhängig von der Nachfrage setzen und sich entsprechend stark positionieren. Das bietet Anlegern einen gewissen Schutz gegen Inflation: Denn die Preise solcher Medikamente können oft erhöht werden, ohne die Nachfrage zu beeinträchtigen.

Diversifikation und Stabilität
Vor allem in wirtschaftlich unsicheren Zeiten bieten Pharma-Aktien Anlegern Diversifikationsvorteile. Große Pharmaunternehmen haben in der Regel eine diversifizierte Produktpalette: Dadurch minimiert man das Risiko von Fehlschlägen einzelner Projekte und erhöht gleichzeitig die Stabilität im Portfolio.

Risiken:

Abhängigkeit von Forschungserfolgen
Forschung und Entwicklung sind auch zentrale Risiken in der Pharmaindustrie. Denn neue Medikamente zu entwickeln ist teuer und langwierig, eine Erfolgsgarantie gibt es nicht. Scheitern z. B. klinische Studien oder wird ein Medikament nicht zugelassen, kann das den Aktienkurs erheblich belasten. Das gilt besonders für kleinere Unternehmen, die stark auf einzelne Projekte angewiesen sind.

Strenge regulatorische Vorgaben
Pharmaunternehmen unterliegen strikten regulatorischen Auflagen. Verzögerungen bei der Zulassung neuer Medikamente oder negative Entscheidungen durch Aufsichtsbehörden wie die FDA oder EMA können den Markteintritt verhindern oder verzögern. Solche Fälle können sich negativ auf die Aktienkurse auswirken.

Politische und regulatorische Risiken
In einigen Märkten, insbesondere in den USA, diskutiert man zunehmend über Maßnahmen, um die hohen Medikamentenpreise zu regulieren. Gesetzliche Änderungen, wie verkürzte Patentlaufzeiten oder Preisobergrenzen, könnten die Gewinnmargen der Pharmaunternehmen beeinflussen.

Rechtliche Risiken
Nach der Markteinführung eines Medikaments können unvorhergesehene Nebenwirkungen auftreten, die zu Schadensersatzklagen führen. Das kann vor allem kleinere Unternehmen finanziell stark belasten. Und auch bei größeren Firmen können solche Klagen zu Kursverlusten führen.

Deglobalisierung und Lieferkettenabhängigkeit
Multinationale Pharma-Unternehmen sind oft von globalen Lieferketten abhängig. Sollte sich der Trend zur Deglobalisierung fortsetzen, könnten diese Firmen unter steigenden Kosten und einem höheren Wettbewerbsdruck leiden, insbesondere durch den Verlust kostengünstiger Produktionsstandorte.
 

Investitionsentscheidungen sind unheimlich wichtig und sollten daher bedacht und erst nach intensiver Recherche geschehen. Viele Anleger tun sich jedoch schwer, diese Entscheidungen zu treffen. Auch bei der Investition in Pharma-Aktien gibt es einige Dinge, die Sie vor dem Kauf unbedingt in Betracht ziehen sollten.
Um das Risiko einer Investition zu minimieren, sollte ein Portfolio geografisch gestreut sein. Dadurch können Investoren hohe Verluste vermeiden, falls es beispielsweise in einem Land zu sozialen Unruhen oder Handelsverboten kommt. Durch eine geografische Diversifizierung würden in solch einem Fall nicht das gesamte Portfolio belastet, sondern lediglich die Einzelwerte aus den jeweiligen Regionen. Auf der anderen Seite verpassen Sie keinen regionalen wirtschaftlichen Aufschwung, wenn Sie tatsächlich in viele verschiedene Regionen investiert sind. Rein nach Umsatzanteilen betrachtet, sind viele Pharmaunternehmen in Nordamerika ansässig.

Aktuelle Zahlen zeigen, dass die größten Umsätze in der Pharmaindustrie überwiegend in den USA, China, Japan sowie in einigen europäischen Ländern generiert werden. Dabei führen die USA mit einem Marktvolumen von über 575 Milliarden US-Dollar den globalen Markt an, gefolgt von China und Japan.

In Europa spielen Deutschland und Frankreich eine zentrale Rolle und erzielen zusammen mit den USA, China und Japan mehr als zwei Drittel des weltweiten Umsatzes.

Die Schweiz nimmt in Europa ebenfalls eine Spitzenposition ein, vor allem aufgrund von Unternehmen wie Roche und Novartis.

Eine geografische Diversifizierung des Portfolios ist also durchaus möglich und empfehlenswert.
Generell ist es immer ratsam, in verschiedene Unternehmen kleinere Beträge zu investieren, anstatt den gesamten Betrag in eine Aktie anzulegen. Wer nicht viel Geld anlegen möchte, trotzdem aber in verschiedene Unternehmen und Länder streuen will, hat die Möglichkeit, das mit ETFs (Exchange Traded Funds) oder klassischen Fonds zu tun. In diesen ist meist bereits eine große Anzahl von verschiedenen Unternehmen vorhanden.
Informieren Sie sich immer vor der Investition über das Kurspotenzial der Aktie und des Unternehmens. Was sagen Experten: Wird die Aktie fallen oder steigen? Ist die Aktie gerade auf einem Allzeithoch oder in einer Flaute? Wichtig ist auch, welche Strategien das Unternehmen verfolgt. Daraus können Sie die langfristige Kursentwicklung besser für sich einschätzen. Verschaffen Sie sich einen Rundum-Überblick über das Wertpapier, um das Risiko für eine Fehlinvestition so gering wie möglich zu halten.
 

Wer am Erwerb von Biotec- oder Pharma-Wertpapieren interessiert ist, kann das auf verschiedene Arten und Weisen tun.

Aktien
Am naheliegendsten sind oft die direkten Aktien der einzelnen Pharmaunternehmen. Diese können über das Bankdepot bei Ihrer 1822direkt gehandelt werden. Wer Aktien erwirbt, erkauft sich im Prinzip einen kleinen Anteil am gewählten Unternehmen. Zusätzlich zur Rendite, die Sie mit der Aktie machen können, gewähren Unternehmen oft ein Anrecht auf eine Dividende, die meistens jährlich, aber auch unterjährig gezahlt werden kann. Dies ist eine Gewinnbeteiligung, die sich anteilig pro Aktie vom Reingewinn des Unternehmens berechnet.

Fonds
Über Aktienfonds haben Sie die Möglichkeit, Anteile an mehreren Biotech- oder Pharmaunternehmen gleichzeitig zu erhalten. Der Wert der Fonds wird durch die Streuung der Anlage über viele verschiedene Unternehmen auch weniger volatil sein. Die Fonds werden von professionellen Fondsmanagern betreut, die je nach Kurs und Marktlage Anteile an den Unternehmen im Fonds ver- oder nachkaufen können. Für das Fondsmanagement und für das Controlling dieser wird in den meisten Fällen eine Verwaltungsgebühr fällig.

ETFs
Unter ETFs (Exchange Traded Funds) versteht man börsengehandelte Indexfonds. Sprich der ETF wird zumeist die in einem Index enthaltenen Wertpapiere mit ihrer entsprechenden Gewichtung widerspiegeln und somit auch eine sehr ähnliche Wertentwicklung wie der zugrunde liegende Index erzielen. So ein Index kann beispielsweise der DAX für deutsche Aktien und der MSCI World für breit gestreute internationale Aktien sein. Hinter einem ETF stehen keine realen aktiven Manager, weswegen zumeist eine geringere Verwaltungsgebühr als bei klassischen Fonds fällig wird.

Zertifikate
Zertifikate sind, ähnlich wie ETFs, in ihrer Kursentwicklung an einen Basiswert geknüpft. Dieser Wert kann an eine Aktie, einen Rohstoff oder anderen Dingen gebunden sein. Somit stehen bei Zertifikaten viele verschiedene Anlagestrategien zur Auswahl. Jedoch sind diese Wertpapiere meist sehr komplizierte Finanzprodukte und nur ratsam für erfahrene Anleger, die gut über die jeweiligen Produkte informiert sind.
 

Die im Folgenden genannten Wertpapiere bieten eine Übersicht über die Breite und Unterschiedlichkeit der verschiedenen Optionen und erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit. In keinem Fall ist dies eine Anlageempfehlung. Auch der Reihenfolge der genannten Wertpapiere wird keinerlei Bedeutung zugeschrieben. Jeder Anleger ist in der Verantwortung, für sich selbst zu entscheiden, ob und gegebenenfalls welche Wertpapiere er kauft.

Bei der 1822direkt haben Sie die Möglichkeit, über alle deutschen Parkettbörsen und die elektronischen Börsen Xetra, Tradegate, gettex, Quotrix oder am Direkthandel zu handeln und die Wertpapiere Ihrer Wahl zu erwerben. Dabei sind Sie nicht auf reine Aktien beschränkt. Wir bieten eine breite Auswahl an, auch Fonds, ETFs oder Zertifikate. Für den gezielten und langfristigen Vermögensaufbau bieten wir Ihnen auch praktische Sparplan Optionen an.

Natürlich wird bei jeglichen Investitionen in Wertpapiere ein Grundrisiko bleiben. Genauso wie in fast allen Wirtschaftszweigen gibt es auch beim Wertpapierhandel immer wieder Trends, die kommen und gehen.

Ob eine Investition für Ihr Portfolio passend ist, müssen Sie individuell für sich selber entscheiden.

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