Früher in Rente – wann kann ich in Rente gehen?

Die Planung der Rente ist nicht nur für angehende Rentner wichtig. Je früher Sie sich mit verschiedenen Arten der Altersvorsorge beschäftigen, desto besser. Viele Arbeitnehmer denken daran, schon früher aus dem Arbeitsleben auszusteigen. Endlich können sie ihren Hobbys nachgehen oder mehr verreisen. Doch wer früher in Rente geht, muss bestimmte Bedingungen erfüllen – insbesondere, wenn hohe Abschläge vermieden werden sollen. Wenn Sie früher in Rente gehen möchten, müssen Sie also genau planen.

1822direkt - Früher in Rente gehen

Inhalt

    Wann kann ich in Rente gehen

    Das Renteneintrittsalter liegt bei 67 Jahren. Immer wieder ist auch die Rente ab 63 bei Arbeitnehmern im Gespräch. Wenn Sie bereits 45 Jahre rentenversicherungspflichtig gearbeitet haben, können Sie sich dafür entscheiden, Ihre Rente auch schon mit 63 Jahren zu beginnen. Dies setzt somit voraus, dass Sie bereits mit 18 Jahren gearbeitet und in die Rentenversicherung eingezahlt haben. Für alle vor 1953 Geborenen wird dann die Altersrente ohne Abschläge gezahlt. Wer zwischen 1953 und 1963 geboren wurde, profitiert nicht mehr hiervon, weil das Rentenalter schrittweise angehoben wird und sich somit auch das Eintrittsalter verschiebt. Für alle, die nach 1964 geboren wurden, liegt das Renteneintrittsalter auch nach 35 Beitragsjahren bei 67 Jahren.

    Möchten Sie die Altersrente vorzeitig in Anspruch nehmen, müssen Sie deshalb mit einem Abzug von bis zu 14,4 Prozent rechnen, da Ihnen für jeden Monat, den Sie vorzeitig in Rente gehen, 0,3 Prozent von Ihrer Rente abgezogen werden. Dieser Prozentsatz wird dann fortlaufend, bis zu Ihrem Tod abgezogen, nicht nur bis zu Ihrem 67. Lebensjahr.

    Wie hoch Ihr Abschlag bei früherem Rentenbeginn ist, können Sie mit dem Rentenrechner der Deutschen Rentenversicherung ausrechnen.

    Darf ich zur Rente etwas dazuverdienen?

    Manch einer geht in Rente und möchte sich noch etwas dazuverdienen, um sich mehr leisten zu können, andere sind plötzlich gelangweilt, wenn sie nicht mehr jeden Tag zur Arbeit gehen müssen. Wenn Sie sich zu Ihrer Rente noch etwas hinzuverdienen möchten, müssen Sie darauf achten, dass Sie 6.300 Euro Brutto pro Kalenderjahr nicht überschreiten.

    Unterschied zwischen gesetzlicher Rente und Altersvorsorge

    Bedenken Sie, dass es zwischen der gesetzlichen Rente und einer privat gewählten Altersvorsorge deutliche Unterschiede gibt. Zwischen den beiden entscheiden müssen Sie sich allerdings nicht. Ein Zusammenspiel der verschiedenen Rentenformen und somit vorzeitig in den Ruhestand zu gehen, ist ohne finanzielle Abstriche möglich.

    Gesetzliche Rente

    Als Arbeitnehmer zahlen Sie aktuell jeden Monat 18,6 Prozent Ihres Bruttoarbeitslohns in die gesetzliche Rentenversicherung ein. Dabei trägt Ihr Arbeitgeber die Hälfte dieser Beiträge. Diese werden jedoch nicht zurückgelegt, bis Sie irgendwann in Rente gehen, sondern für die ehemaligen Einzahler verwendet. Die Höhe der Rente, die später an Sie ausgezahlt wird, ist davon abhängig, wie hoch Ihre Einzahlungen im Laufe Ihres Arbeitslebens waren. Haben Sie mehr verdient, haben Sie automatisch auch mehr in die Rentenversicherung eingezahlt. Einige Selbstständige sind nicht dazu verpflichtet, in die Rentenversicherung einzuzahlen, können dies jedoch auf freiwilliger Basis tun. Wenn Sie sich als Selbstständiger dazu entscheiden, in die Rentenversicherung einzahlen zu wollen, müssen Sie diese Entscheidung innerhalb der ersten fünf Jahre Ihrer Selbstständigkeit treffen. Die Deutsche Rentenversicherung führt für jeden Versicherten ein Konto, auf dem alle Daten, die während Ihrer Zeiten als Arbeitnehmer wichtig sind, gespeichert werden. Dazu zählen Zeiten der Arbeitslosigkeit, Zeiten des Mutterschutzes, Elternzeiten usw. Um sich zu vergewissern, dass all diese Daten vollständig sind, können Sie bei der Rentenversicherung die Einsicht in Ihren Versicherungsverlauf anfordern.

    Private Altersvorsorge

    Bei einer privaten Altersvorsorge entscheiden Sie sich als Arbeitnehmer oder Selbständiger dazu, zusätzlich für das Alter Geld beiseite zu legen. Dies ermöglicht Ihnen, früher in Rente zu gehen, ohne finanzielle Einbußen zu haben. Sie können beispielsweise zusätzlich in eine Riester-Rente oder eine Rürup-Rente einzahlen. Auch eine betriebliche Altersvorsorge steht Ihnen bei einigen Arbeitgebern zur Wahl. Dank einer privaten Altersvorsorge können Sie die Zeit bis zur Auszahlung der gesetzlichen Rente überbrücken, um so keine Abzüge zu haben. Die Auswahl bei privaten Altersvorsorgen ist vielfältig. Es lohnt sich, so früh wie möglich mit der Planung der Altersvorsorge zu beginnen, damit Sie im Alter abgesichert sind. Als Richtwert wird dabei empfohlen, mindestens 10 Prozent des Nettoeinkommens in die Altersvorsorge zu investieren.

    Tricks, um früher in Rente zu gehen

    Die Möglichkeiten, dem Arbeitsleben vorzeitig “Adé” zu sagen, sind vielfältig. Wir verraten Ihnen einige Tipps und Tricks, um Ihren Rentenbeginn vorzuziehen, ohne dabei eine Rente mit Abzügen wählen zu müssen.

    Früher in Rente durch Sonderzahlung

    Wenn Sie verfrüht in Rente gehen möchten, jedoch nicht auf die Abzüge verzichten möchten, können Sie eine Sonderzahlung tätigen, um diese auszugleichen. Diese kann ab dem 50. Lebensjahr als eine Einmalzahlung oder in mehreren Teilzahlungen erfolgen. Entscheiden Sie sich später, dass Sie nicht vorzeitig in Rente gehen möchten, werden diese Beiträge auf Ihre Rente angerechnet. Eine Rückerstattung der Sonderzahlung ist nicht möglich. Dies müssen Sie bedenken, denn wenn es für Sie finanziell einmal zu einem Engpass kommt, liegt das Geld bereits bei der Deutschen Rentenversicherung.

    Früher in Rente durch Altersteilzeit

    Sie können die Frührente auch über die Arbeitsteilzeit realisieren. Hierbei können Sie sich mit Ihrem Arbeitgeber auf eine um 50 Prozent reduzierte Arbeitszeit einigen. Ihr Gehalt wird dann natürlich auch entsprechend reduziert. Ihr Arbeitgeber stockt das monatliche Regelarbeitsentgelt um mindestens 20 Prozent auf und zahlt die Rentenversicherungsbeiträge während der Arbeitsteilzeit weiter. Die Aufstockungsbeträge sind sozialversicherungs- und steuerfrei, müssen jedoch in der Steuererklärung zur Ermittlung des Steuersatzes angegeben werden. Idealerweise trifft das Ende der Arbeitsteilzeit dann mit dem Beginn der gesetzlichen Altersrente zusammen, sodass Sie sich nicht nur auf weitere Bezüge verlassen können, sondern auch fortwährend krankenversichert bleiben.

    Voraussetzungen der Altersteilzeit:

    • mindestens 56 Jahre alt

    • in den vergangenen fünf Jahren lag eine sozialversicherungspflichtige Beschäftigung vor

    • Beginn der Altersteilzeit min. 1080 Kalendertagen, also etwa 3 Jahre vor Beginn der gesetzlichen Rente

    Achtung: Sprechen Sie unbedingt im Voraus mit Ihrem Arbeitgeber, da es keinen Rechtsanspruch auf Altersteilzeit gibt.

    Früher in Rente mit Flexi-Rente

    Die Flexi-Rente wurde 2017 von der Bundesregierung eingeführt, um Arbeitnehmern den Weg in den Ruhestand zu erleichtern. Als Frührentner können Sie somit bis zu 6.300 Euro im Jahr anrechnungsfrei zu Ihrer gesetzlichen Rente hinzuverdienen. Dabei können Sie sich auch entscheiden, nur eine Teilrente, deren Höhe Sie festlegen, zu erhalten, um somit auch die Grenze des Hinzuverdienstes zu beeinflussen. Entscheiden Sie sich, über die Regelaltersgrenze hinaus zu arbeiten, erhalten Sie Rentenzuschläge. Für jeden Monat, den Sie noch keine Rente beziehen möchten, erhalten Sie später einen Rentenzuschlag von 0,5 Prozent. Die weiterhin bestehenden Beitragszahlungen erhöhen Ihre Rente zusätzlich.

    Früher in Rente mit Lebensarbeitszeitkonto

    In Absprache mit Ihrem Arbeitgeber können Sie bei der Rentenversicherung ein Arbeitszeitkonto einrichten. Auf diesem Konto werden Überstunden, Urlaubsgeld, Weihnachtsgeld, Leistungsbenefits und nicht genommener Urlaub eingezahlt. Dieses Extra-Guthaben können Sie bereits vor dem Beginn Ihrer Rente in Anspruch nehmen. Offiziell sind Sie noch Arbeitnehmer, es werden also noch Sozialversicherungsbeiträge gezahlt, eigentlich dürfen Sie sich dann aber auch schon Rentner nennen.

    Extra-Tipp: Früher in Rente mit einem Renten-Sparplan

    Die bisher genannten Tipps haben einen Nachteil: Sie werden besteuert und Sie müssen Sozialabgaben zahlen. Deshalb haben wir noch einen weiteren Tipp für Sie:

    Vorzeitige Rente mit einem Wertpapier-Sparplan

    Der Gedanke daran, früher in Rente zu gehen, hat Sie gepackt, die üblichen Tricks, die doch immer wieder die Deutsche Rentenversicherung einbeziehen, sagen Ihnen jedoch nicht zu? Dann können Sie frühzeitig an einen klassischen Investmentfonds denken und sich somit zusätzlich um eine Altersvorsorge kümmern. Sie können sich beispielsweise für einzelne Aktien oder Anleihen entscheiden oder in Fonds oder ETFs investieren.

    Bei einem ETF-Sparplan  investieren Sie in gebündelte Aktien-Indexfonds, die existierende Indizes, wie beispielsweise den DAX nachbilden. Wenn Sie sich für eine Investition in ETFs entscheiden, können Sie zeitgleich bestimmte Themenbereiche wie Robotics oder Künstliche Intelligenz wählen. Bereiche der Zukunft sind bei Anlegern beliebt. Bedenken Sie jedoch, dass es nie eine Garantie dafür gibt, wie gut sich ein bestimmter Markt entwickelt. ETFs sind günstig, der Anlagezeitraum kann langfristig gewählt werden. Der Vorteil: Sie profitieren vom Zinseszins. Altersvorsorge mit ETFs: Während Sie also noch darauf warten, das offizielle Rentenalter zu erreichen, können Sie dank eines Investments in einen Wertpapier-Sparplan in die Frührente gehen.

    Neben privaten ETF-Sparplanmodellen können Sie auch die betriebliche Altersvorsorge mit ETFs gestalten. So erhöhen Sie besonders bei langfristigen Altersvorsorgeverträgen die Rendite.

    Soll ich in einen Wertpapier-Sparplan investieren?

    Wenn Sie der Gedanke an einen frühen Renteneintritt nicht mehr loslässt, gilt es Lösungen zu finden, die Ihnen ermöglichen, finanziell abgesichert zu sein, wenn Sie sich vom Arbeitsleben verabschieden. Mit einer Investition in einen Wertpapier-Sparplan  bleiben Sie flexibel und stocken Ihr monatlich zur Verfügung stehendes Geld auf. So lässt sich Ihr Ruhestand gegebenenfalls abwechslungsreicher und vor allem sicherer gestalten.

    Wenn Sie in einen Wertpapier-Sparplan investieren möchten um früher in Rente zu gehen, benötigen Sie ein 1822direkt-Wertpapierdepot:

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