Immer häufiger hört man aktuelle Diskussionen zum Thema Bargeldabschaffung. Der Blick auf andere Länder zeigt, dass eine Zukunft ohne Bargeld gar nicht mehr so weit weg ist. Vorreiter in Sachen bargeldloses Leben sind die skandinavischen Länder, allen voran Schweden. Dort werden mittlerweile über 80 % aller Zahlungen bargeldlos getätigt. Im Einzelhandel sind es sogar annähernd 95 %. In Deutschland werden noch 58 % der Bezahlvorgänge bar getätigt.
Doch auch hierzulande nimmt die Anzahl der Internet- und Kartenzahlungen zu. Auffällig dabei ist, dass ganze 29 % aller getätigten Kartenzahlungen 40 % des Umsatzes ausmachen. Gerade teure Einkäufe oder beispielsweise Autoreparaturen werden demnach bevorzugt mit der Kreditkarte beglichen.
In Schweden sind Dinge, die in Deutschland noch undenkbar wären, bereits Alltag. Wer dort beispielsweise ein Parkticket bezahlen möchte, zückt die Karte oder gar das Handy aus der Hosentasche, anstatt mit Münzen oder Scheinen die kleinen Beträge zu begleichen.
Doch die Coronakrise hat die Entwicklung in Richtung bargeldloses Zahlen auch hierzulande vorangetrieben. Viele Läden fingen an, zum Infektionsschutz um kontaktloses Zahlen zu bitten oder gar kein Bargeld mehr anzunehmen. Auch wenn solche extremen Fälle noch sehr selten sind, liegt die Vermutung nahe, dass auch wir uns immer weiter in die gleiche Richtung wie Schweden bewegen.
Aber hat die Kartenzahlung ausschließlich Vorteile? In der Öffentlichkeit werden mittlerweile sogenannte Blackout-Szenarien stark diskutiert. Gegner der Bargeldabschaffung fürchten Situationen, in denen weder Geld am Automaten verfügbar ist noch der elektronische Zahlungsverkehr funktioniert. Im Falle eines solchen Blackouts wären zumindest Barzahlungen mit einer zu Hause aufbewahrten Notreserve noch möglich. In Ausnahmefällen wie diesen könnten allerdings auch Gold oder Edelmetalle als Zahlungsmittel in Erwägung gezogen werden.
Welche Vor- und Nachteile hätte also eine Welt ohne Bargeld?