Wie funktionieren Zertifikate: Funktionsweise einfach erklärt

Auf dem Markt gibt es ein breites Wertpapierangebot. Die unterschiedlichen Finanzprodukte können der Absicherung Ihres Wertpapierportfolios dienen oder gezielt ausgesucht werden, um damit eine größtmögliche Rendite zu erzielen.

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Inhalt

    Was ist ein Zertifikat?

    Die Funktionsweise von Zertifikaten ist eigentlich recht einfach erklärt: Rein rechtlich gesehen ist ein Zertifikat eine Inhaberschuldverschreibung. Mit einem Zertifikat besitzen Sie folglich kein Eigentums- oder Aktionärsrecht sondern das Recht auf einen bestimmten Betrag. Der Wert hängt von der Entwicklung eines sogenannten Basiswertes ab. Das kann zum Beispiel sein:

    • Aktien, beispielsweise von Daimler

    • Indizes, beispielswiese der DAX oder der Dow Jones

    • Rohstoffe, zum Beispiel Edelmetalle wie Gold, Silber oder Palladium, Energie-Rohstoffe wie Öl und Gas oder Industriemetalle wie Aluminium

    • Währungen, wie Euro und US-Dollar

    Wie funktionieren Zertifikate im Vergleich zu alternativen Produkten? Im Gegensatz zu anderen Wertpapieren ergibt sich der Preis eines Zertifikates also nicht aus Angebot und Nachfrage. Er wird stattdessen durch die Kursbewegung des jeweiligen Basiswertes bestimmt. Dabei können sich Zertifikate hinsichtlich folgender Kriterien unterscheiden:

    • Mit und ohne feste Laufzeit

    • In Euro oder in Fremdwährung

    • In Stück oder in Prozent notiert

    • Mit oder ohne das Kündigungsrecht des Emittenten

    Welche Faktoren bestimmen den Ausgabepreis?

    Neben der Kursentwicklung des Basiswertes spielen bei der Preisentstehung des Zertifikates weitere Faktoren eine entscheidende Rolle. Dazu gehören:

    • Wert derivativer Komponenten

    • Marge, die der jeweilige Emittent selbst festlegen kann

    • Verwaltungsentgelte

    Welche Faktoren bestimmen den Wert eines Zertifikates während der Laufzeit?

    Auch hier ist in erster Linie die Entwicklung des Basiswertes entscheidend. Jedoch gibt es weitere Aspekte, welche den Wert eines Zertifikates während seiner Laufzeit beeinflussen:

    • Entwicklung der Zinsen

    • Währung

    • Mögliche Dividenden

    • Volatilität

    Welche Arten von Zertifikaten gibt es?

    Auf dem Markt werden unterschiedliche Arten von Zertifikaten angeboten. Dazu gehören zum Beispiel:

    • Indexzertifikate: Damit investieren Sie nicht in eine einzelne Aktie sondern in einen Index, beispielsweise Rentenindizes wie den REXP oder Aktienindizes wie den deutschen DAX.

    • Basketzertifikate: Diese beziehen sich auf mehrere Einzelwerte oder auf Indizes, die in einem sogenannten Korb zusammengefasst sind. Dessen Wert ergibt sich aus den einzelnen Werten sowie deren jeweiliger Gewichtung. Die Zusammensetzung des Korbs kann entweder über die gesamte Laufzeit hinweg statisch sein oder gegebenenfalls angepasst werden.

    • Einzelwertzertifikate: Beziehen sich auf einen einzelnen Wert, also beispielsweise auf einen Rohstoff oder eine Aktie.

    Wie funktioniert der Kauf von Zertifikaten?

    Sie können Zertifikate sowohl an der Börse als auch bei einer herausgebenden Bank kaufen. Jedes Zertifikat ist mit einer eindeutigen Wertpapierkennnummer versehen (WKN bzw. ISIN), die Sie beim Handel angeben müssen. Als Anleger haben Sie ebenso die Möglichkeit, regelmäßig in einen Zertifikate-Sparplan zu investieren.

    Unbedingt bedenken: Zertifikate sind Inhaberschuldverschreibungen. Im Falle einer Pleite des Emittenten können Sie gegen diesen keine Forderung stellen. Ihr Zertifikat ist wertlos. Überdenken Sie die Investition in Zertifikate daher genau und entscheiden Sie sich nur für dieses Finanzprodukt, wenn Sie sich mit der Funktionsweise von Zertifikaten gut auskennen. Wählen Sie in jedem Fall einen vertrauenswürdigen Emittenten, um das Risiko von Verlusten bestmöglich zu minimieren.

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    Bild 1: George Rudy/Shutterstock*